Auslöser für Beschwerden

Professor Buteykos Forschungen zufolge hyperventiliert die Mehrheit der Menschen. Bei einigen ist diese Neigung jedoch offensichtlich stärker ausgeprägt, also sind sie womöglich empfänglicher für gewisse äußere Faktoren. Hier sieht man, wie wichtig es ist bewusst zu atmen.


Es gibt eine Anzahl von Faktoren, die bei Personen mit einer Neigung zu Asthma und anderern Erkrankungen zum Auslöser werden können:

  • Der Glaube daran, dass tiefes Atmen hilfreich und gesund sei. In der westlichen Welt existiert diese überlieferte Überzeugung, nicht jedoch in den östlichen Kulturen, wo flaches Atmen zum Erhalt der geistigen und körperlichen Gesundheit praktiziert wird.
  • Wir atmen zwar tiefer ein, wenn wir Sport treiben, aber das bedeutet nicht, dass regelmäßiges tiefes Atmen gut tut. Wenn man etwa versucht, den Grill zu entzünden, indem man tief einatmet und dann fest pustet, wird einem schnell schwindelig. Betrachten wir Topathleten und Schwimmer: diese durchtrainierten Menschen haben den langsamsten Puls und die flachste Atmung in der Bevölkerung. Ein gesunder, durchtrainierter Körper atmet langsam und flach. Schwimmen ist der beste Sport für Asthmakranke, denn Schwimmer halten immer wieder die Luft an. Sie praktizieren die Buteyko-Methode, ohne es zu wissen.
  • Stress durch positive oder negative Emotionen. Beides, Freude und Trauer, verursacht Stress, und die Forschung belegt, dass Menschen unter Stress hyperventilieren.
  • Überernährung. Wenn wir zu viel essen, muss der Organismus mehr leisten, um die Nahrung zu verarbeiten, und das kann zu dysfunktionaler Atmung führen. Um das zu vermeiden, sollte man nicht zu viel essen. Tatsache ist auch, dass tierisches Eiweiß vom Körper schwerer verarbeitet wird. Viele Asthmakranke werden bemerkt haben, dass z.B. Fleisch und Käse (tierisches Eiweiß) die dysfunktionale Atmung sehr verstärken.
  • Um übermäßiges Atmen durch falsche Ernährung zu vermeiden, sollten wir mehr pflanzliche statt tierischer Nahrung zu uns nehmen. Man sollte sie auch besser roh statt gekocht verzehren, denn rohe Nahrung verursacht weniger Hyperventilation.
  • Mangel an regelmäßiger Bewegung. Körperliche Bewegung fördert den Abbau von Kohlendioxyd in den Körperzellen und erhöht dessen Anteil in der Lunge.
  • Bei leistungsmässig betriebenem Sport atmen wir natürlich tief ein und aus, woraufhin der Kohlendioxydanteil vorübergehend sinkt, aber langfristig gesehen führt sportliche Betätigung in Maßen, mit der richtigen Atemtechnik, vorallem vor und nach der sportlichen Betätigung, zu einem höheren Kohlendioxydanteil in der Lunge und zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Körperzellen. Ein einfacher Test zeigt, dass der Puls bei reduzierter Atmung während aerobem Training mit der richtigen Atemtechnik sich um bis zu 10 Herzschlägen pro Minute senkt.
  • Zu langes Schlafen. Professor Buteykos Forschung zeigt, dass langes Liegen, vor allem auf dem Rücken, bei Schlaf oder Krankheit starke Hyperventilation erzeugt. Techniken, wie man in horizontaler Lage Hyperventilation vermeiden kann, werden an späterer Stelle beschrieben. Patienten sollten nach Möglichkeit nicht mehr als 6 oder 7 Stunden schlafen, und zwar auf der linken Seite, und dabei mit geschlossenem Mund durch die Nase atmen.

  • Warme und stickige Umgebung. Der Körper hyperventiliert, wenn er merkt, dass die Luft, die wir atmen, nicht das enthält, was wir brauchen. Milde oder kalte Temperaturen hingegen, unterstützen flaches Atmen – ein Ergebnis zehnjähriger Messung und Forschung. Man merkt das schnell, wenn man in der Sauna sitzt: Schwitzen entgiftet zwar den Körper, aber es benötigt auch zusätzliche Anstrengung und führt zu Hyperventilation. Wenn wir uns aus einer kälteren Umgebung in eine wärmere begeben, kann dies zu ähnlichen Reaktionen führen.
  • Inhalieren. Dies gehört zur Standardbehandlung für Asthmatiker. Es führt zunächst zu schneller Erleichterung, aber Professor Buteyko behauptet, dass Inhalieren in Wirklichkeit weitere Hyperventilation verursacht, denn es dient dazu, die Atemwege zu öffnen und für 4 bis 12 Stunden offen zu halten. So kann der Kranke für eine Weile das tun, was er für "normale" Atmung hält. Professor Buteykos Forschung zufolge ist ein Asthmakranker jedoch ein Mensch, der hyperventiliert. Also wird der niedrige Kohlendioxydgehalt 2 bis 12 Stunden nach der Behandlung dazu führen, dass er wieder Krämpfe bekommt und erneut inhalieren muss. So entsteht ein Teufelskreis.
  • Übertriebene sexuelle Aktivität. Beim Sex wird kann es natürlich zu tieferer Atmung kommen – das ist normal. Nur kann übertriebene sexuelle Aktivität mit zu tiefem Atmen zu Problemen führen, denn dann sinkt der Kohlendioxydgehalt in der Lunge und das wiederum kann zu Bronchienverengung führen.
  • Rauchen und Luftverschmutzung. Wenn wir in einen verqualmten Raum kommen, müssen wir möglicherweise husten. Das liegt daran, dass wir uns in ein Allergien auslösendes und toxisches Umfeld begeben. Der Körper empfängt das Signal “nicht genug Luft”, also beginnt er, tiefer zu atmen. Einige Menschen, einschließlich Asthmatiker, sind in dieser Hinsicht anfälliger als andere; und sie reagieren auch auf Luftverschmutzung mit Überatmung.
  • Alkohol und andere Freizeitdrogen. Solche Stoffe bereiten dem Körper Stress aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften und der Überstimulation. Professor Buteykos Studien belegen, dass sie zu verstärktem Einatmen führen.